Schloss Köthen
Geschichte des Schlosses Köthen
Das Schloss Köthen, nördlich der Altstadt gelegen, folgt einer frühdeutschen Burganlage, gelegen auf einer Insel am Südrand der Zietheniederung. Die askanischen Grafen von Ballenstedt hatten hier Eigengut, das sie 1115 gegen einen elbslawischen Überfall verteidigten. Als Vasallen hatten die Herren von Köthen die Burg inne.
1156 und 1160 nahmen die Askanier in und bei (Hohen-) Köthen gerichts- und lehnsherrliche Rechte wahr. Auf der Burg urkundeten sie erstmals 1244 und häufiger um 1320. Dauerresidenz wurde das Köthener Schloss im 15. Jahrhundert, bis zum Brand 1547, bei dem nur der nördliche Westflügel erhalten blieb. Von 1606 bis 1853 gab es ein selbstständiges Fürsten- bzw. Herzogtum Anhalt-Köthen.
Die erhaltenen Renaissancebauten des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts sind stark durch barocke, vor allem aber klassizistische Umgestaltung der Jahre 1821-1833 geprägt.
Heute befindet sich das Schloss im Besitz der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt (Sitz: Leitzkau). Mit der Sanierung der Reithalle als Veranstaltungszentrum ist das Schloss zum kulturellen Mittelpunkt der Stadt sowie zu einem Zentrum der barocken Musikpflege geworden. Kulturhistorisch bedeutsam ist das Schloss als Wirkungsstätte des Hofkapellmeisters Johann Sebastian Bach in den Jahren 1717-1723.