Das Programm „TRAFO - Modelle für Kultur im Wandel“, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, unterstützt ländlich geprägte Regionen und kleinere Städte dabei, ihre Kulturinstitutionen vor Ort weiterzuentwickeln und sie für neue Aufgaben, Inhalte und Kooperationen zu öffnen. Ziel ist es, mit den regionalen Akteuren längerfristige Veränderungsprozesse zu gestalten, neue Beteiligungsmöglichkeiten mit den Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln und Kulturakteure aus der Region zu stärken.
Die Stadt Köthen (Anhalt) und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld haben sich - angeschoben von Kulturschaffenden rund um die Kulturinitiative Köthen 17_23 - mit dem Projekt „Neue Kulturen des Miteinanders - Ein Schloss als Schlüssel zur Region“ erfolgreich um eine Förderung im TRAFO-Programm beworben. In einem Zeitraum von über einem Jahr wurde das Konzept von den beteiligten Akteuren erarbeitet. Mit sechs weiteren Regionen hat das Köthener Projekt zur Belebung des Schlossareals in Köthen im Dezember 2019 den Zuschlag für die Umsetzung des Transformationsprojektes erhalten. Das Projekt wird in den nächsten vier Jahren gefördert im Modellprogramm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ der Kulturstiftung des Bundes, durch das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Köthen (Anhalt) und durch die Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld unterstützt. Der Projektträger ist die Köthener BachGesellschaft mbH.
Das Schloss in Köthen (Anhalt) hat eine besondere Geschichte: Es war Herrschaftssitz, Polizeiamt, Gefängnis und Sitz der Staatsicherheit, und soll nun eine zeitgemäße Umdeutung erfahren. Heute ist es u. a. Sitz der Musikschule, des vogelkundlichen Naumann-Museums und des Stadtarchivs. Auf dem Schlossareal befindet sich auch das Veranstaltungszentrum, in dem Veranstaltungen wie Theater, Kabarett oder Konzerte stattfinden und das Dürerbundhaus, 1912 als Ausstellungshalle errichtet.
Das Projekt „Neue Kulturen des Miteinanders“ möchte im Zusammenspiel mit der lokalen und regionalen Kulturszene, der Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik, das Schlossareal mit seiner historischen Bedeutung und seinen Kultureinrichtungen weiter beleben und neue Impulse für die Region setzen. Mit einer Vielzahl öffentlicher Veranstaltungen, Workshops und Weiterbildungen für das Ehrenamt, der Bespielung von temporären Leerständen im Schloss und der Eröffnung eines Zentrums für die Zivilgesellschaft im Dürerbundhaus erproben und etablieren die beteiligten Akteure eine neue Rolle für das Schlossareal: ein Kulturcampus für die ganze Region und ein Ort für das demokratische Miteinander, an dem sich die Köthenerinnen und Köthener und die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises darüber verständigen, was sie im 21. Jahrhundert bewegt.
Ein wichtiger Teil des Transformationsvorhabens ist der Schlossbund. Im Schlossbund finden sich Akteure aus der Stadt Köthen (Anhalt) und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld zusammen, um im Rahmen des TRAFO-Projektes „Neue Kulturen des Miteinanders“ das Schlossareal zu einem lebendigen kulturellen und bürgerschaftlichen Mittelpunkt für Stadt und Region zu machen.
Mit dem Projektstart im Januar 2020 haben sich Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen, darunter die Belebung des Dürerbundhaus und die Verbindung zwischen Schloss und Innenstadt, zusammengefunden. Die Arbeitsgruppen sind offen für alle Interessierten und freuen sich über neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter.
Weitere Informationen zum Projekt und zu den Arbeitsgruppen sind auf den Internetseiten www.schlossbund.de sowie auf dieser Seite zu finden.