Arensdorf + Gahrendorf
Arensdorf liegt an der B183 und der Eisenbahnstrecke Magdeburg - Halle mit einem Haltepunkt. Die Ortschaften Arensdorf und Gahrendorf liegen ca. 7 km südöstlich der Stadt Köthen (Anhalt) auf einer Fläche von ca. 6,58 km². Gahrendorf ist seit 1934 keine eigenständige Gemeinde und gehörte seitdem zu Arensdorf. Beide Dörfer wurden zum 1. Januar 2004 zur Stadt Köthen (Anhalt) eingemeindet.
Ortsbürgermeister
Tobias Kasperski
Sprechzeiten:
Nach Terminvereinbarung vor Ort, Telefonnummer (03496) 51 26 063
Geschichtliche Fakten
Eine erstmalige urkundliche Erwähnung im Jahr 1283 erfolgte mit der Bezeichnung Arenstorf. Neben dieser Bezeichnung sind auch noch andere Schreibweisen, wie Arensdorp oder Arnoldesdorp bekannt, wobei die Bedeutung des Namens auf ein Dorf eines Mannes namens Arnold zurückführen könnte.
Der Ortsteil Gahrendorf trägt seinen Namen laut Überlieferungen durch ein Dorf eines Mannes namens Jarol zum Stamm Ja gehörig. Ja wurde abgeleitet von jara = Kampf oder jär = Jahr. Im Ursprung gab es um 1304 die Bezeichnung Jahrendorff als Villa = Dorf.
1283 | Familie Isenburg ist im Besitz der Güter. |
um 1370 | Mit 25-Zehnt-Hufen im Zinsregister der Magdeburger Dompropstei verzeichnet. |
1603 | Familie Isenburg hat Landbesitz in Arensdorf. |
1636 | Einwohner flüchten wegen fortwährendem Terror des Dreißigjährigen Krieges mit Schullehrer Zacharias Vogel nach Köthen. |
1850 | Bau des Schulgebäudes. |
1892 | Gemeinde tritt 1247 m² Ackerland an Eisenbahngesellschaft zur Errichtung eines Haltepunktes ab. |
1895 | Eröffnung des Arensdorfer Haltepunktes der Eisenbahn. |
1895-1900 | Bau des Hildebrandt´schen Gutshauses. |
1908 | Fund von Meißner Groschen im alten Stammgute der Familie Eckstein. Diese stammten von drei Söhnen von Friedrich des Ernsthaften von Meißen (ca. 1375-1407). |
1912 | Entstehung des Arensdorfer Friedhofs. |
1918 | Mit Ende des I. Weltkrieges gibt es neun Gefallene aus Arensdorf. Am Feuerlöschteich wurde ein Gedenkstein errichtet. |
1943 | Gründung der Feuerwehr. |
1945 | Im II. Weltkrieg fällt in Gahrendorf der deutsche Soldat Fritz Dörner. Das Grab befindet sich nach Verlagerung aus Gahrendorf nun auf dem Arensdorfer Friedhof. Während des Krieges wurden außerdem 20 weitere Soldaten aus dem Ort geopfert. Antifaschistisch-demokratischer Neuaufbau durch die KPD. Enteignung von 584 ha Ackerland durch die Bodenreform, u. a. auch Enteignung des Fabrikguts Arensdorf (Zuckerfabrik Glauzig AG) und des Vorwerks Gahrendorf (des Dr. phil. Hans Hasso v. Veltheim). |
1946-1952 | MAS Arensdorf (Maschinen-Ausleih-Station) wurde zu MTS (Maschinen-Traktoren-Station), ab 1960 RTS (Reparatur-Technische-Station) |
1952 | Gründung der LPG (anfangs Typ I, später Umwandlung in Typ III). |
1955 | Bau des Feuerlöschteiches am Kulturhaus. |
1958 | Entstehung der Gemeindeschwesternstation. (ab 1990 geschlossen) |
1965 | Schließung der Arensdorfer Schule. |
1993 | Gemeinde wird per Gesetz der Verwaltungsgemeinschaft Köthen-Arensdorf-Baasdorf zugeordnet (bis 2003). |
1995 | Rekonstruktion des Saales des Kulturhauses. |
1998 | Schließung der Kindertagesstätte. |
2004 | Eingemeindung zur Stadt Köthen (Anhalt). |
Kultur + Sehenswürdigkeiten
Das ansehnliche Dorf, mit seinen vielen großen Bauernhöfen, ist früher wie heute von der Landwirtschaft geprägt. Zu den bedeutendsten Bauernfamilien gehört die Familie Eckstein, die seit Mitte des 17. Jahrhunderts in Arensdorf ansässig ist. Im Ursprung vermutlich als Rundling angelegt, zählen der Dorfplatz sowie der Dorfteich zu den ältesten Teilen des Ortes.
Kirchlich ist Arensdorf an die Dorfkirche in Baasdorf angeschlossen, da die Gemeinde keine eigene Kirche besitzt. Der Friedhof, der 1984 eine Feierhalle erhielt, befindet sich etwas außerhalb, ca. 1 km westlich der Ortschaft, in Richtung Baasdorf. Dort begraben sind unter anderem die Opfer des II. Weltkrieges. An die Gefallenen des I. Weltkrieges erinnert ein Gedenkstein am Feuerlöschteich am Pappelplatz. Zum prägenden Ortsbild gehört außerdem ein weiterer Gedenkstein, der zum 100. Jubiläum der Befreiungskriege und der Leipziger Völkerschlacht von 1813 am Dorfteich errichtet wurde.
Eines der kulturell bedeutsamsten Gebäude ist das Hildebrandt´sche Gutshaus. Das auch als Kulturhaus bekannte Gebäude am Pappelplatz beherbergte noch vor einigen Jahren die Gemeindeverwaltung sowie einige Wohnungen und den Kindergarten. Derzeit befindet sich das Kulturhaus jedoch in Privatbesitz.
Parks + Natur
Um die Natur zu genießen und sich zu erholen, nutzen viele Einwohner die Kleingartensparte Eschengrund, die seit 1946 existiert. Hinter dem Kulturhaus befindet sich der Kulturhauspark, der damals zu einem schönen Spaziergang in der Natur einlud. Heute ist der Park eingezäunt und gehört mit zum privaten Grundstück des Kulturhauses.
Bekannte Personen aus Arensdorf
- Bauernfamilie Eckstein, seit frühem 16. Jahrhundert in Arensdorf ansässig
- Familie Hildebrandt, als Besitzer des Hildebrandt´schen Gutshauses
Wirtschaft
- Palettenlogistik Axel Ulrich GmbH
- Bördegarten Gemüse GmbH & Co. KG
- Dachdeckerfirma Broschinski, Birkenweg 3
Vereine + Organisationen
- Gartensparte Eschengrund
- Gruppe der Volkssolidarität Arensdorf
- Freiwillige Feuerwehr Arensdorf
- Frauentöpfergruppe