Spitalgebäude des ehemaligen Klosters der Barmherzigen Brüder
Standort: Wallstraße 48
Europäische Bibliothek für Homöopathie und Tagungen im Spital
Seit Oktober 2009 ist im Spitalgebäude die Europäischen Bibliothek für Homöopathie mit Werken und Schriften über die alternative Heilmethode ansässig. Rund 2000 wertvolle historische Bände befinden sich in den Räumen im ersten Obergeschoss. Die einladenden Gartenanlagen bieten insbesondere an warmen Tagen wunderbare Entspannungsmöglichkeiten.
Ausgestattet mit modernster Technik und in historischem Ambiente ist das Spital der ideale Ort für Tagungen aller Art. Die Lounge ist mit einer hochwertigen Küchenzeile ausgestattet, Beleuchtungs- und Tontechnik wird nach Wunsch zur Verfügung gestellt. Die Räume können bei der Köthen Kultur und Marketing GmbH gebucht werden.
Samuel-Hahnemann-Saal
- 140 Personen in Reihenbestuhlung bzw. 100 Personen an Tischen
- technische Ausstattung: Beamer mit Leinwand, alle notwendigen Anschlüsse
- Tageslichtverdunklung
- Lounge und Garderobe auf gleicher Etage
Henriette-Hahnemann-Saal
- 60 Personen in Reihenbestuhlung oder 40 Personen an Tischen
- fantastische Aussicht über die Altstadt Köthen
- Erweiterung möglich durch das Öffnen einer Trennwand zum Melanie-Hahnemann-Saal
- direkt an den Fenstern installierte Bänke zur beschaulichen Entspannung
Melanie-Hahnemann-Saal
- 15-20 Personen
- direkt an den Fenstern installierte Bänke zur beschaulichen Entspannung
Geschichte des Spitals
Das ehemalige Spitalgebäude des Klosters der Barmherzigen Brüder wurde vom Architekten Gottfried Bandhauer entworfen und 1829 als stattlicher, dreigeschossiger Putzbau des Klassizismus mit Satteldach und risalitartig vortretendem Treppenhaus erbaut. Das Spital grenzt mit seinem Giebel an das Nachbargrundstück und stand mitten im Hof des Klosters. An die Wallstraße angrenzend befand sich eine geschlossene Bebauung, welche die Kapelle und Wohngebäude des Bruderordens beherbergte. Im hinteren Teil des Grundstücks war vermutlich ein kleiner Klostergarten angelegt.
Das Gebäude ist geprägt von einer zentralistischen Symmetrie. Diese Symmetrie in Anlage, Aufbau der Massen, Gestaltung der Haupt- und Einzelfassaden ist für Bandhauers Bauten charakteristisch. An der Vorderfassade ist die Überbetonung der Mitte durch den hervorgehobenen Mittelrisalit gegeben. Die beiden Seitenflügel steigern diesen Eindruck durch ihr regelmäßiges Fensterelement. Rundbogenfenster setzte er als fassadenschmückendes Detail ein. Die anhaltische Architektur bezeichnet diese Gestaltung als Bandhauer-Motiv.
Nutzung des Spitals seit der Errichtung
- 1829-1832 Spital des Klosters der Barmherzigen Brüder
- anschließend kurzzeitig Nutzung als Militärhospital
- ab 1833 Nutzung als Lehrerseminar, Armen- und Freischule
- ab 1850 Herzogliche Freischule
- ab ca. 1880 Nutzung als Tischlereibetrieb, zunächst Eigentümer Tischler Naumann
- ab 1906 Aufstellung holzverarbeitender Maschinen im Erdgeschoss des Spitals
- 1919 Eigentumsübergang an Tischlerei Baschleben, Aufstellung von Band- und Kreissägen im Erdgeschoss
- ab ca. 1960 Nutzung durch den VEB (K) Innenausstattung und Möbeltischlerei, hierbei massive bauliche Eingriffe in die Bausubstanz des Spitals
- 1982-1993 Nutzung als Depot des Historischen Museums und denkmalpflegerische Werkstatt
- in den späten 1980er Jahren Abriss der Vorderhausbebauung
- 2007-2009 Um- und Ausbau für die Nutzung der Europäischen Bibliothek für Homöopathie