Joseph Freiherr von Eichendorff - Das Geschlecht und das Wappen
Genealogische Erläuterungen zu derer von Eichendorff
von Archivar Dr. phil. Friedrich v. Klocke, aus Münchener Kalender 1926 (32. Folge),
Wappenzeichnung vom Graphiker und Heraldiker Prof. Otto Hupp
von Eichendorff. Magdeburgischer Uradel, halbredend*
Wieder gibt sich das Zeichen der Eichendorff, die nach dem ersten Teile ihres Namens einen Eichenzweig im Wappen führen. Das Geschlecht, 1237 mit Conradus de Eikendorp erstmalig nachweisbar, hatte seinen Stammsitz zu Eickendorf bei Calbe im Erzstift Magdeburg, wo es noch gegen Mitte des 15. Jahrhunderts ansässig war. Zunächst also magdeburgischer Uradel, gelangte es aber mit einem Zweige schon im 14. Jahrhundert in die Mark Brandenburg und wurde allmählich in den heutigen Kreisen Ober-Barnim und Lebus reich begütert. Im Magdeburgischen schon im 16., im Brandenburgischen im 17. Jahrhundert wieder erloschen, hat das Geschlecht seit dem 17. Jahrhundert in Schlesien und Mähren weitergeblüht, in Schlesien namentlich mit Deutsch-Krawarn bei Troppau seit 1634, in Mähren von 1655 bis ins 19. Jahrhundert mit Sedlnitz begütert, 1657 in den mährischen Alten Ritterstand aufgenommen und 1679 in den Freiherrenstand erhoben.
Der bedeutendste Angehörige ist der große romantische Dichter Joseph Freiherr von Eichendorff, Königlich Preußischer Geheimer Regierungs-Rat und Mitbesitzer von Gut Sedlnitz (* 1788 auf dem Gute Lubowitz, nachdem 1782 Deutsch-Krawarn verloren gegangen, Neiße 1857); von ihm stammen alle heutigen Freiherren von Eichendorff.
Wappen-Beschreibung (Blasonierung):
In Rot ein schrägrechter Ast mit zwei goldenen Blättern und einer goldenen Eichel oben und unten.
Helm: ein geschlossener roter Flug mit Schildfigur.
Decken: gold - rot
* redend, halbredend - heraldischer Begriff (Im Wappen wird der Name des Geschlechts bzw. ein Namensteil dem Wortklang nach, unabhängig von Herkunft des Namensträgers und der wahren Bedeutung des Namens durch die Wappenfigur/Wappengestaltung bildlich dargestellt.