Tradition lebt weiter: 16. Köthener Rollitour
Im vergangenen Jahr war diese jährliche Veranstaltung ausgesetzt worden, nachdem die langjährige Vereinsvorsitzende Evalisa Priebe verstorben war. In ihrem Sinne will der neu gewählte Vorstand um Adrian Günther die Rollitour nun fortsetzen. Los ging die Veranstaltung dieses Mal am Bachplatz und führt über die Bärteichpromenade durch die Fasanerie über Querallee und Bernburger Straße zurück zum Bachplatz. Unterwegs machte vor allem Vorstandsmitglied Dagmar Heber auf sehr positive Dinge aufmerksam, merkte aber auch an, wo durchaus noch Nachbesserungsbedarf besteht. Sehr lobend erwähnte Heber die Querung der Wallstraße in Höhe Pflegeheim St. Elisabeth. Hier erlauben abgesenkte Bordsteine und ein spezieller Belag die problemlose Überfahrt für Rollstuhlfahrer. Ähnliches, so führte Heber vor der Rundfahrt aus, wäre auch im Bereich Magdeburger Straße – Rathaus – Markplatz wünschenswert, da das dort verlegte grobe Pflaster für die Fahrt mit dem Rollstuhl sehr schwierig sei.
Während der Tour wurden auch auf andere Stellen hingewiesen, die Rollstuhlfahrern das Passieren erschweren. Eine solche Stelle ist etwa an der Ecke Wallstraße/Bärteichpromenade, wo der Fußwegbereich durch einen Stromkasten stark eingeschränkt wird. Bemängelt wurde auch der schlechte Zustand des Fußweges Bernburger Straße in Richtung Geuzer Straße, der ein Befahren mit dem Rollstuhl sehr schwierig macht. Auch ein Queren der Bernburgerstraße – etwa um von der Querallee auf die Maxdorfer Straße zu gelangen ist – sei äußerst schwierig. „Hier wäre ein Fußgängerüberweg oder eine Ampelregelung wünschenswert“, betonte Dagmar Heber. Probleme sahen die Mitglieder des Behindertenverbandes auch im Bereich der Bushaltestelle Bernburger Straße/Hochschule Anhalt. Nicht nur, dass die Bordsteine sehr hoch sind. Auch das auf die Haltestelle hinweisende Schild ist so nah am Wartehäuschen angebracht, dass ein Passieren für Rollstuhlfahrer auch hier mit Schwierigkeiten verbunden ist. Ähnliches trifft auch in Bereichen der Wallstraße zu, wo etwa ein Treppenaufgang weit in den Fußweg hinein reicht und ein Vorbeifahren erschwert.
Lobend Erwähnung fand indes der Zustand des Hauptweges der Fasanerie, der sehr gut passierbar sei. Die Nebenwegen, darauf verwies Dagmar Heber, bereiteten jedoch aufgrund des groben Schottermaterials Probleme. Ein Hinweis, den auch Köthens Oberbürgermeister Bernd Hauschild dankend entgegennahm. Er wolle nun prüfen lassen, wo an den aufgezeigten Knackpunkten nachgebessert werden könne bzw. worauf bei zukünftigen Planungen geachtet werden müsse. Mehr Informationen zum Behindertenverband Köthen unter www.behindertenverband-koethen.de