BCKategorie 08.11.2017 09:18:51 Uhr | Stadtnachrichten

Neue Märchenkuh fürs Pächterhaus

Schüler der Samuel-Hahnemann-Schule haben in einem Kunstprojekt eine Plastik-Kuh gestaltet. Das Objekt war für die Inhaberin des Pächterhauses Dessau-Ziebigk bestimmt, deren ursprüngliches Kuh-Modell beim Sachsen-Anhalt-Tag 2015 verloren ging.

Manchmal ist es in der Realität wie im Märchen: Am Ende wird alles gut! So zumindest ließe sich die Geschichte um das verschwundene Kuh-Modell vom Pächterhaus in Dessau-Ziebigk in wenigen Worten zusammenfassen. Dass es sich bei dem verschwundenen Modell auch noch um eine Märchenkuh handelt, bemalt mit märchenhaften Figuren, ist rein dem Zufall geschuldet, passt aber dennoch ganz gut ins Bild. Doch von Anfang an: Im vergangenen Jahr fand passend zum 900. Geburtstag der Stadt Köthen, der Sachsen-Anhalt-Tag, in der Bachstadt statt. Zu diesem Fest sollte auch eine im Jahr 2001 initiierte Kunstaktion wiederbelebt werden, bei der von Unternehmen und Institutionen erworbene Plastikkühe bemalt und für einige Wochen im gesamten Stadtgebiet aufgestellt worden waren. Um die „Kuhherde“ für das Landesfest 2015 wieder in Köthen zu vereinen, rief die Stadt alle Eigentümer der Kunstobjekte auf, diese für die Veranstaltung als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Ein Aufruf, dem auch die Inhaberin der Gaststätte „Pächterhaus“ in Dessau-Ziebigk, Katrin Mädel, nachkam und die seit 2001 vor ihrem Lokal platzierte Märchenkuh nach Köthen gab. Während des Festwochenendes zierte die Märchenkuh drei Tage lang den Köthener Schlossplatz. Soweit so gut.

Doch bei den Aufräumarbeiten ging die Kuh verloren, wie die verantwortliche Mitarbeiterin bei der Stadtverwaltung Silke Cäsar einräumte. Und auch ein Kälbchen, Eigentum der Kindertagesstätte Angelika Hartmann, blieb im Anschluss an den Sachsen-Anhalt-Tag unauffindbar. Auch ein Aufruf der Eigentümerin bei den sozialen Netzwerken lief ins Leere. „Natürlich war ich traurig“, berichtet Katrin Mädel rückblickend. Immerhin gehörte die Kuh seit 15 Jahren gewissermaßen zum Inventar ihrer Gaststätte.

Schließlich bemühte sich die Stadtverwaltung, in Person von Silke Cäsar, um Ersatz. Allerdings bestand dieser zunächst aus einer unbemalten „Roh-Kuh“, die so rein gar nichts mit der einstigen Märchenkuh zu tun hatte. Daraufhin startete die Stadt einen Aufruf unter den Schulen in Köthen, auf der Suche nach kreativen Köpfen, die die Bemalung und Gestaltung der Kuh in Angriff nehmen wollten. Ein Ruf, der bei Kunsterziehungslehrerin Kerstin Pabst an der Dr. Samuel-Hahnemann-Schule auf offene Ohren stieß. Sie arbeitete im Rahmen des Förderkurses Kunst gemeinsam mit zwei Schülerinnen der 5. Klasse und 5 Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse mehrere Entwürfe aus, von denen einer letztlich die Umsetzung auf der neuen Kuh fand. Die Farben für die Kuh-Gestaltung wurden von der Lackfabrik Köthen für das Projekt zur Verfügung gestellt.

Das Ergebnis der tierischen Malaktion konnte nun am 22. Juni 2016 bestaunt werden, als die Schüler schließlich die neue Märchenkuh an eine begeisterte Katrin Mädel übergaben – gut ein Jahr nach dem Verlust des alten Modells. „Sie ist wirklich schön geworden“, freute sich dann auch die Gastronomin, bei der Enthüllung der fertigen Märchenkuh, die geduldig auf ihre neue Kuh gewartet hatte. Als zusätzliche Überraschung und als Erinnerung wurde ihr von Silke Cäsar noch ein Hinweisschild, zu den Geschehnissen rund um die Märchenkuh überreicht. Das, so versprach Katrin Mädel, werde genau wie die Kuh selbst einen besonderen Platz am Pächterhaus bekommen.

22.06.2016
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