Stadtnachrichten

Kleine Häuslebauer und Architekten in der Ratke-Schule

Alles andere als Schulalltag stand am 30. Mai in der Grundschule „Wolfgang-Ratke“ auf dem Stundenplan. Der Tag stand nämlich ganz im Zeichen kleiner Baumeister, Ingenieure und Architekten. Im Rahmen des Jubiläums Anhalt 800 lautete das Motto dieses Aktionstages nämlich „Wir bauen eine Stadt“ und so machten sich die Schülerinnen und Schüler der Schule gemeinsam mit dem Köthener Malzirkel daran, eine Stadt entstehen zu lassen. Häuser, Schiffe, Türme und Straßen entstanden mit Hilfe von Holz, Pappe, Styropor, Farbe, Papier und Klebstoff.

Das Ergebnis ließ sich noch am Nachmittag des gleichen Tages bestaunen, als die Schülerinnen und Schüler oder besser die Baumeisterinnen und Baumeister ihre Stadt vor Eltern, Lehrern und Interessierten präsentierten. Umrahmt wurde das Ganze von einem sehr unterhaltsamen Programm, welches – wie sollte es auch anders sein – erneut den Bogen zur 800-jährigen Geschichte der Region schlug. „Wir haben einen großen Tag, voller Aufregung und vor allem Fleiß hinter uns“, sagte Schulleiterin Marlit Geßner, deshalb nicht ohne Stolz und danke allen, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen hatten. Während des rund 30-minütigen Programms wurde dann von den Schülerinnen und Schülern reichlich Wissenswertes, Lustiges und Unterhaltendes aus der Zeit vor rund 800 Jahre vorgetragen. So war etwa in kleinen Geschichten zu erfahren, womit die Kinder einst spielten und welche Regeln es bei einem zünftigen Festmahl an der Rittertafel zu beachten gab.
Auch dass sämtliche noch heute verwendete Redensarten eigentlich aus der Zeit stammten, konnten die Steppkes nachvollziehbar erklären. So war zu erfahren, dass ein Knappe seinem Ritter nach einem im Zweikampf erlittenen Sturz stets aufzuhelfen hatte, woraus die Redewendung „jemandem auf die Füße helfen“ entstammt. Tat der Knappe dies jedoch nicht, und überließ seinen Ritter damit dem Feind, so sprach man davon „ihn im Stich zu lassen“ – eine Redewendung die heute ebenfalls noch verwendet wird. Doch nicht nur mit Wissenswertem beeindruckten die Schüler das Publikum. Auch eine Auswahl unterschiedlicher Tänze etwa zu Händels Wassermusik, oder aber ein aus Amerika eingeführter Linedance sorgten ebenfalls für Unterhaltung, genau wie ein Stück von Till Eulenspiegel, was einige Schüler zum Besten gaben. Alles in allem war es ein gelungener Projekttag und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.
Einen Namen hat die neu entstandene Stadt übrigens noch nicht. Eine Jury bestehend aus Schülern hat am Projekttag Vorschläge eingesammelt und wird den daraus erwählten Namen in Kürze bekanntgeben.

30.05.2012
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