Dreharbeiten mit einem Spielzeugauto - Naumann-Museum soll virtuell begehbar werden
Eigentlich sind Spielzeugautos im Naumann-Museum - oder überhaupt im Schloss Köthen - nicht gerne gesehen, für die Hochschule Anhalt wurde allerdings in dieser Woche eine Ausnahme gemacht. Die Masterstudenten Andreas Madreiter und Christopher Sterz wuchteten ein Elektroauto im Miniformat, in dem sonst Kinder ihre Runden drehen können, die 78 Stufen zum Museum hinauf, um es dort für Dreharbeiten zu nutzen.
Madreiter und Sterz studieren am Standort Köthen (Anhalt) Digitale Medientechnik und nutzten das Spielzeug als mobiles Kamera-Stativ. Mit einer 360-Grad-Kamera wurde die Ausstellung in ihrer aktuellen Form, um daraus einen virtuellen Rundgang zu erstellen, den Interessierte schon bald zu Gesicht bekommen werden, wie die Köthen Kultur und Marketing GmbH (KKM) versicherte.
Grund für die Aufnahmen ist, dass die ornitologische Sammlung von Johann Friedrich Naumann aus dem Ferdinandbau des Schlosses ausziehen muss. Am 12. Oktober schloss das Museum für die absehbare Zukunft seine Türen. Die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Gebäudeeigentümer will Sanierungen am Dachstuhl vornehmen für die bis zum 1. Dezember Baufreiheit herrschen muss und mehrere Jahre andauern werden.
Mit dem 12. Oktober began nun auch die mehrwöchige Beräumung, den eigentlichen Umzug wird eine auf Kunsttransporte spezialisierte Spedition übernehmen. "Denn vor allem der Transport der historischen Vitrinen, die noch von Museumsgründer Johann Friedrich Naumann gestaltet und mit einmaligen Vogelpräparaten bestückt worden sind, ist eine logistische Herausforderung", so die KKM.