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Der Journalist und Autor Christoph Dieckmann hielt die diesjährige Rede zur deutschen Sprache

Der Journalist und Autor Christoph Dieckmann hat am 10. September 2022 vor vollem Hause im Anna-Magdalena-Bach-Saal in Köthen die 16. Rede zur deutschen Sprache gehalten. Etwa 120 Zuschauer hatte die Neue Fruchtbringende Gesellschaft in das Veranstaltungszentrum Köthen gelockt, um, 405 Jahre nach der Gründung der Fruchtbringenden Gesellschaft, die deutsche Sprache gebührend zu ehren.

Musikalisch wurde die Veranstaltung von den Musikfreunden der Musikschule Johann-Sebastian-Bach in Köthen (Anhalt) begleitet.

 

Die Rede zur deutschen Sprache gibt es bereits seit 2007, dem Jahr der Gründung der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft. Die jährlich von verschiedenen Zeitgenossen gehaltene Rede soll widerspiegeln, "mit welchen Augen bekannte Persönlichkeiten unsere Sprache betrachten", so Uta Seewald-Heeg in ihrer Eröffnungsansprache.

Die diesjährige Rede zur deutschen Sprache stand unter dem Motto „Mein Deutsch. Muttersprachliche Erinnerungen an die Diktatur“ und führte den Autor sprachlich von seiner Kindheit und Jugend im Harz über seine Lehrzeit als Filmvorführer hin zu seiner journalistischen Arbeit beim Hamburger Wochenmagazin „Die Zeit“. Immer wieder beleuchtete er die unterschiedlichen Arten der Berichterstattung in Ost und West, die Themenvielfalt, der er sich als Redakteur und Autor bedienen konnte. Ob als Essayist für Musik, Kirche oder Sport, Preise und Auszeichnungen säumen seinen Weg durch die mediale Welt. Und auch das Gendern sollte nicht unerwähnt bleiben: „Gendern vergewaltigt die deutsche Sprache und übermächtigt nun das weibliche Geschlecht“, so Dieckmann. Gendern bedeute auch, die deutsche Sprache zweizuteilen.

Christoph Dieckmann wurde 1956 als Sohn eines Pfarrers in Rathenow bei Berlin geboren und studierte, nach einer turbulenten Ausbildungszeit zum Filmvorführer, Theologie in Leipzig und Ost-Berlin.

Nach journalistischen Tätigkeiten für zahlreiche evangelische und ökumenische Printerzeugnisse ist Christoph Dieckmann seit 1991 bei der Hamburger Wochenzeitschrift „Die Zeit“ verankert. Zunächst startete er als Redakteur, bevor er 2005 Autor wurde. Seither beschäftigt sich der nach eigenen Angaben „lange Zeit einzige Ostdeutsche in der Hamburger Redaktion“ vorwiegend mit den Themen des Lebens in der späten DDR, die Rockmusik der Deutschen Demokratischen Republik um die ostdeutsche Plattenfirma „Amiga“ oder er arbeitet sportliche Themen auf, die sich vorzugsweise um Fußball drehen. Seine Essays und Reportagen sind beliebt und wurden mehrfach mit hochdotierten Auszeichnungen, wie dem Friedrich-Märker-Preis für Essayisten, preisgekrönt.

Heute lebt Dieckmann in zweiter Ehe in Berlin und hat zwei erwachsene Kinder.

 

16.09.2022
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