„Bronze-Halli“-Statue in der Köthener Innenstadt enthüllt
Angefangen hatte alles schon 2014, als der Köthener Künstler Steffen Fischer auf die Idee kam, seinen bekannten Zeichenstil auf das historische Gemäuer anzuwenden, und so die erste Form des „Hallis“ zu Papier brachte. Fischer war bereits damals Mitglied des Kleinkunstvereins „Rondo la Kulturo“. Dessen Mitglieder waren mit ihrer Unterstützung auch dafür mitverantwortlich, dass die Idee nicht wieder in der Schublade, sondern stattdessen auf das Poster zum Sachsen-Anhalt-Tag wanderte. Mittlerweile gibt es das Stadtmaskottchen in vielen Formen und Größen, vom Schlüsselanhänger bis zum Keramiknachbau, es ziert die Homepage der Stadt und das Amtsblatt. „Halli“ ist für KöthenerInnen nicht mehr wegzudenken und für BesucherInnen ein gern gesehenes Mitbringsel.
Längst Zeit also, dass „Halli“ für seine Dienste gewürdigt wird, fand Kerstin Beutler, Vorsitzende von „Rondo la Kulturo“: „Wir haben schon 2017 durch gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad bei einer Aktion von ‚EnviaM‛ die ersten 1300 Euro für diese Idee eingenommen. Seitdem haben wir Spenden gesammelt, um die Statue realisieren zu können.“ Viele Köthener Bürgerinnen und Bürger hätten sich über die Jahre beteiligt. Vereine und Firmen hätten ebenso Geld gegeben, sodass Anfang 2020 schließlich der „Bronze-Halli“ in Auftrag gegeben werden konnte. Auch ab da blieb das Projekt größtenteils in Köthener Hand: Die Hochschule Anhalt entwickelte die Gussform und Steinmetz Uwe Schön fertigte den Sockel für die Statue.
Der große "Halli" soll ein neues Gesicht bekommen
Ursprünglich war für die Präsentation der fertigen Skulptur ein großes Straßenfest geplant. Corona-bedingt wurde der „Bronze-Halli“ stattdessen am 20. Juni in kleiner Runde in Köthen (Anhalt) willkommen geheißen. Dass es der metallische „Halli“ überhaupt rechtzeitig in die Bachstadt schaffen würde, war lange nicht ganz sicher. „Der Trockenofen in der Gießerei war defekt. Deshalb mussten wir etwas zittern“, so Steffen Fischer. Geklappt hat letztlich alles, und das Stadtmaskottchen konnte rechtzeitig auf dem Sockel montiert werden. Der bietet mit einem Sitzplatz neben „Halli“ nicht nur eine ideale Fotomöglichkeit, sondern steht auch in einer Sichtachse mit dem großen Ebenbild.
Der Hallesche Turm war zum Sachsen-Anhalt-Tag 2015 optisch in „Halli“ verwandelt worden, doch das charakteristische Gesicht auf dem Turm ist in die Jahre gekommen. Ein Zustand, der sich ändern soll, wie Oberbürgermeister Bernd Hauschild bei der Präsentation anklingen ließ: „Die Stadt wird einen Antrag bei der Unteren Denkmalschutzbehörde stellen, damit wir die Anbauten erneuern können.“ Dieses neue Ensemble von großem und kleinem „Halli“ werde in seiner schönen Form noch lange bestehen bleiben.