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Ludwigsgymnasium wird erweitert und saniert

Das Ludwigsgymnasium in Köthen ist von der Schülerzahl her betrachtet das größte in Sachsen-Anhalt. Aktuell besuchen 1048 Schülerinnen und Schüler die Schule. Für den Unterricht stehen zwei betagte Gebäude im Zentrum Köthens, in der Wallstraße zur Verfügung. Hinzu kommt ein weiteres Haus, das ehemalige Gymnasium in der Rüsternbreite. Die räumliche Trennung ist denkbar ungünstig. Mit Hilfe der Schulbauförderung und Eigenmitteln des Landkreises wird sich diese ungünstige Situation in naher Zukunft entspannen. Mit diesen Mitteln wird das Ludwigsgymnasium in der Wallstraße saniert und erweitert.

Das sogenannte Neue Schloss zwischen den beiden genutzten Schulgebäuden gelegen und zuletzt jahrelang leerstehend, wird für den Unterricht unter denkmalrechtlichen Gesichtspunkten komplett umgebaut. Das Gebäude hat eine lange Geschichte. Das Neue Schloss in der Wallstraße 31 ließ Fürst Leopold vor 1720 bauen. Es war Sitz des Herzoglich Köthenschen Ministeriums, dann Heim des Adligen Augustastifts. Das zweigeschossige Gebäude besitzt ein schönes Barockportal, das selbstverständlich erhalten bleibt.

Konkret werden das Erd-, Ober- und Dachgeschoss zunächst entkernt. Die Sanierung des Hauses umfasst die komplette Erneuerung der Elektrik und den Einbau einer neuen Heizungsanlage. Zudem wird das Dach neu gedeckt, die Fenster erneuert und die Fassade saniert. Letztlich entstehen in diesem Gebäude Fachunterrichtsräume für die Fächer Kunst, Physik, Chemie und EDV einschließlich der Vorbereitungsräume sowie neue Sanitäranlagen. Eine geniale Lösung wird die Verbindung zu den beiden anderen Schulgebäuden durch zweigeschossige Brückenbauwerke sein. Um von einem Haus in das andere zu wechseln, quasi von Klassenraum in Fachunterrichtsraum oder umgekehrt muss so nicht mehr der Weg über den Hof genommen werden.

In den beiden anderen Gebäuden, bei den Planern Haus 1 und Haus 2 genannt (wogegen das Neue Schloss Haus 3 ist), werden die Treppenhäuser abgeschottet, um dem Brandschutz besser Rechnung zu tragen. Außerdem wird es verschiedene kleinere Innensanierungen geben, wie beispielsweise die Aufarbeitung historischer Innentüren.

Eine komplett neue Gestaltung erfährt der Schulhof. Passend zu den Gebäuden entsteht eine barocke Gartenstruktur mit Sitzmöglichkeiten und Ruhezonen im Grünen.

Durch den beantragten und genehmigten vorzeitigen Maßnahmebeginn wurde in den Sommerschulferien begonnen, das Haus 3 zu entkernen und diverse Abrissarbeiten durchzuführen. Außerdem wurden von der Wallstraße aus neue Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Gas in den Schulkomplex verlegt.

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme, die Ende 2013 abgeschlossen sein soll, belaufen sich auf rund 6,2 Millionen Euro. Davon sind 5 Millionen Euro Fördermittel und 1,2 Millionen Euro Eigenmittel des Landkreises.

In den nächsten anderthalb Jahren steht damit eine große Herausforderung vor allen Beteiligten. Der Umbau und die Sanierung müssen bei laufendem Schulbetrieb vonstatten gehen. Nach Abschluss dieser großen Baumaßnahme fällt dann nicht nur der Weg zur „Außenstelle“ in der Rüsternbreite weg. Das Gymnasium verfügt dann auch über gute Lern- und Lehrbedingungen, die der Umsetzung des pädagogischen Konzeptes der Schule dienen. Und Köthen ist um ein saniertes Schmuckstück in der Innenstadt reicher.

17.09.2012
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