Köthener Ludwigsgymnasium nach Umbau und Sanierung offiziell übergeben
Zu Gast war auch der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Stephan Dorgerloh, der seine Grußworte nutzte, um das nun beendete Bauvorhaben zu würdigen. Dabei hob er insbesondere die große Herausforderung hervor, den Schulbetrieb trotz laufender Umbau- und Sanierungsarbeiten aufrecht zu erhalten und sprach dafür den Lehrerinnen und Lehrer, sowie den Schülerinnen und Schülern und deren Eltern seine Anerkennung und seinen Dank aus.
Mit insgesamt 8,2 Millionen Euro wurde das Ludwigsgymnasium in der Wallstraße seit 2012 saniert und erweitert. 6,5 Millionen Euro stammen dabei aus der Schulbauförderung des Landes, 1,7 Millionen Euro setzte der Landkreis Eigenmittel ein. Im Rahmen des Umbaus wurde das sogenannten "Neue Schloss" zwischen den beiden bislang genutzten Schulgebäuden gelegen und jahrelang leerstehend, unter denkmalrechtlichen Gesichtspunkten umgebaut und für den Unterricht nutzbar gemacht. Nunmehr stehen der Schule drei miteinander verbundene Gebäude zur Verfügung, die ausreichend Platz für die derzeit 1007 Schülerinnen und Schüler der Schule bieten. Bislang standen dem Gymnasium neben den beiden Gebäuden in der Wallstraße noch das ehemalige Gymnasium in der Rüsternbreite zur Verfügung. Die daraus resultierenden langen Wege zwischen den Schulräumen für Lehrer und Schüler gehören nun der Vergangenheit an.
Die Bedeutung dessen hob auch Schulleiter Hans-Joachim Knebel in einer kurzen Ansprache hervor. So hätten die verschiedenen Standorte eine enorme Belastung für Schüler und Lehrer bedeutet und hätten zahlreiche Kompromisse abverlangt. Nunmehr seien dank dem hinzugekommenen „Neuen Schloss“ ausreichend Unterrichtsräume an einem vereinten Standort vorhanden. In den sanierten Häusern 1 und 2 finden fortan allgemeine Unterrichtsarten statt. Die Räumlichkeiten im „Neuen Schloss“ sind vorwiegend für naturwissenschaftliche Fächer sowie für den Deutsch –und Musikunterricht vorgesehen.
Dass mit der Sanierung und dem Umbau des Komplexes auch die Sportanlagen angefasst worden, daran erinnerte der Landrat des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, Uwe Schulze. So seien noch vor Sanierung der Gebäude 3,5 Millionen Euro in die Sportanlagen und die Sporthalle investiert worden. Mit einem rundum sanierten Schulkomplexe können nun mehr echtes „Tafelsilber“ übergeben werden, welches in Zukunft rege genutzt aber auch gepflegt werden müsse.
Baugeschehen im „Neuen Schloss“
Mit Beginn der Freilegungs- und Abbrucharbeiten am „Neuen Schloss“ waren erhebliche Baudefizite deutlich geworden, die den Landkreis als Bauherren als auch die beauftragten Firmen vor große Herausforderungen stellten. Die Sanierung des Hauses umfasste zudem die komplette Erneuerung der Elektrik und den Einbau einer neuen Heizungsanlage. Außerdem wurde das Dach neu gedeckt, die Fenster erneuert und die Fassade saniert. In diesem Gebäude sind nunmehr alle Fachunterrichtsräume für die Fächer Kunst, Physik, Chemie und Biologie einschließlich der Vorbereitungsräume sowie neue Sanitäranlagen untergebracht. Eine geniale Lösung ist die Verbindung zu den beiden anderen Schulgebäuden durch zweigeschossige verglaste Brückenbauwerke. Um von einem Haus in das andere zu wechseln, quasi von Klassenraum in Fachunterrichtsraum oder umgekehrt muss so nicht mehr der Weg über den Hof genommen werden.
Sanierung der bisherigen Gebäude
In den beiden anderen Gebäuden, bei den Planern Haus 1 (roter Klinkerbau, ehem. Goetheschule) und Haus 2 (gelber Klinkerbau, ehem. Bachschule) genannt (wogegen das Neue Schloss Haus 3 ist), wurden die Treppenhäuser abgeschottet, um dem Brandschutz besser Rechnung zu tragen. Außerdem wurden unter anderem historische Innentüren aufgearbeitet, die Heizungsanlage in Haus I erneuert und die Aula saniert. Eine komplette neue Gestaltung erfuhr der Schulhof. Passend zu den Gebäuden entstand eine barocke Gartenstruktur mit Sitzmöglichkeiten und Ruhezonen im Grünen. Die Baumaßnahme startete im Sommer 2012 und konnte im Juni 2015 abgeschlossen werden.